Heide - Denkmal

Mit diesem Projekt haben wir Heimatgeschichte mit Naturschutz verbunden.

Unterstützung haben wir dabei von der niedersächsischen Bingo Umweltstiftung erhalten. Sie fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Denkmalpflege. Als gemeinnütziger Verein konnten wir uns mit unserer Idee dort bewerben und haben uns riesig gefreut, dass wir die Zusage für die Förderung erhalten haben.

Aber der Reihe nach .. bei dem Denkmal an der Ochtmannier Dorfstraße Ecke Alter Heerweg/Otersen handelt es sich um ein privates Ehrenmal, das zwei benachbarte Familien (Wendt und Bremermann) dort nach dem zweiten Weltkrieg für ihre gefallenen Söhne errichtet hatten. Gepflegt wurde das Grundstück viele Jahrzehnte vom Erben der Familie Bremermann. Dieser hatte die Pflege des Grundstücks aus Altersgründen abgegeben. Die Gemeinde hatte dann aus dem Bereich um das Ehrenmal herum ein Stück Rasen gemacht, um die Pflege einfacher zu gestalten.

Aus Ökologischer Sicht war dies kein Gewinn .. und auch nicht für das Auge des Betrachters. So kam es, dass wir von dem bisherigen Pfleger des Grundstücks angesprochen wurden, ob wir nicht Lust hätten, da mal „was zu machen“.

Weil der Erbauer des Ehrenmals, Johann Wendt, einst während seines Einsatzes im ersten Weltkrieg unter anderem das Gedicht zur hiesigen Heidelandschaft, zur Veränderung der Landschaft und der Natur und zur Mahnung zur Wahrung des Friedens geschrieben hatte, entstand schnell die Idee, ein Heidebeet anzulegen.

Die Pflanzen in  einem naturnah angelegten Heidebeet haben hohen ökologischen Wert, da sie das Jahr über Nahrung für Bienen und viele andere Insekten bieten.

Wir als ÖHV haben dann erstmal gesagt, das machen wir gern, haben als kleiner Verein jedoch keine Möglichkeit, so umfangreiche Pflanzungen zu finanzieren. Dann hörten wir von der Niedersächsischen Bingo Umweltstiftung und haben dort die Förderung beantragt (siehe oben).

Dazu war einiges an Vorarbeit notwendig. Eine Projektbeschreibung musste erstellt, Planungen besprochen und Kostenvoranschläge eingeholt werden.

Mit der Gemeinde als Eigentümerin des Grundstücks wurden wir uns schnell einig. Ehrenamtliches Engagement wird dort sehr geschätzt. Der Verein hatte somit seither den Auftrag, sich fortan gegen eine übliche Aufwandsentschädigung um die Anlage und auch die Pflege des Grundstücks um das Ehrenmal herum zu kümmern.

Dann kam die Zusage von der Bingo Umweltstiftung und wir konnten konkreter planen, Pflanzen bestellen, die Erdarbeiten in Auftrag geben.

Am 2. April 2017 war es dann soweit. Wir haben an dem Tag mit Hilfe von vielen fleißigen Händen aus dem Dorf  knapp 2000 Pflanzen gesetzt. Dies waren Besenheide, Ginster, Wacholderarten, Sandbirke, Pfeifengras, Reitgras, Bruchkraut, Thymian u.v.m.. Alle Pflanzen sind Wildsorten, dies war Bedingung für die Förderung. Einige Bereiche blieben noch frei, da eine Sorte Heide nicht lieferbar waren.

Es folgte dann für uns ein „meldenreiches“ Jahr .. niemand hat gezählt, wie viele junge Melden und andere Beikräuter wir im Lauf der folgenden Monate gehackt und gezupft haben, damit unsere Pflanzung ungestört anwachsen konnte. Auch war das Frühjahr sehr trocken, es musste gewässert werden.

Im Herbst 2017 haben wir dann de Mitteilung bekommen, dass die fehlende geplante Sorte Wildheide definitiv nicht lieferbar sein würde. Nach Rücksprache mit der Bingo Umweltstiftung haben wir dann Sandginster, Heidelbeeren und Krähenbeeren in die noch freien Bereiche gepflanzt. Außerdem konnten nun die Zwischenräume im ganzen Beet mit Rindenmulch abgedeckt werden.

Im Herbst 2019 haben wir Informationstafeln installiert, denen Interessierte die Geschichte des Heide - Denkmals erzählen. Auch das Gedicht des Erbauers ist darauf nachzulesen (s. Bild). Bei der Gelegenheit haben wir die Pflanzung mit dem Setzen von Blumenzwiebeln vervollständigt. Fortan erfreuen Krokusse, Winterlinge und Vogelmilch das menschliche Auge und die Insekten im frühen Frühjahr.

Seit Sommer 2021 lädt die von unserem Verein gespendete Bank auf dem Heidebeet zum Verweilen ein. Ein sehr hübsches Plätzchen mitten in Ochtmannien. Das finden nicht nur die Bienen ;-).

Die Pflege nimmt einige Zeit in Anspruch. Da sind wir natürlich froh über jede helfende Hand beim Schnitt der Heide im zeitigen Frühjahr, beim Laub sammeln im späten Herbst und nicht zuletzt beim Jäten im Lauf des Frühjahrs und Sommers.

Zum „Jäten und Klönschnacken“, dem monatlichen Treff von Mai bis September für alle Vereinsmitglieder und auch für interessierte und hilfsbereite Dorfbewohner laden wir ab dem 12.04.2022 wieder ein. Ab jetzt wird wieder jeden zweiten Dienstag im Monat nach Herzenslust gejätet und geschnackt und es gibt auch ein kühles Getränk zur Belohnung.